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Dysplasie-Sprechstunde

Die Diagnose Gebärmutterhalskrebs wird seit der Einführung der Krebsfrüherkennungs­untersuchung der Frau in Deutschland nur noch selten festgestellt. Dies liegt daran, dass heute bereits Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs bei der Abstrichuntersuchung erkannt werden können. Wenn Sie diese Information lesen, so sind Sie von einer solchen Vorstufendiagnose betroffen und Ihre Frauenärztin / Ihr Frauenarzt hat Sie zu einer Beratung und Spezialuntersuchung zu uns geschickt. Häufig werden wir dann auch über mögliche Arten von Operationen sprechen. Auf dieser Seite möchten wir Ihnen viele hilfreiche Informationen rund um das Krankheitsbild und die bevorstehende Untersuchung geben.

Denken Sie aber bitte immer daran: die allermeisten auffälligen Krebsfrüherkennungsabstriche deuten auf Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs hin, die frühzeitig erkannt wurden und in einem ganz hohen Prozentsatz gutartig sind. Deshalb lesen Sie diese Seite aufmerksam durch. Die Erfahrung zeigt, dass Informationen zur Beruhigung beitragen.

Was ist der Gebärmutterhals (die Zervix)?

Die Zervix ist der unterste Teil der Gebärmutter. Die äußere Oberfläche der Zervix (der Muttermund) und die Vagina (die Scheide) sind von einem sog. Plattenepithel überkleidet. Der Gebärmutterhalskanal ist mit einem andersartigen Überzug bekleidet, dem sog. Zylinderepithel. Platten- und Zylinderepithel haben somit einen Grenzbereich, in dem beide an- und aufeinanderstoßen und in einer Art »Grenzkonflikt« stehen. Hier ist die Stelle, an der unter Mitwirkung spezieller Viren (humane Papillomviren, HPV) am häufigsten krankhafte Veränderungen der Zervix entstehen. Nach einer durch die HPV-Infektion verursachten Gewebeveränderung, die sich über 10 – 15 Jahre über Vorstufen (sog. Dysplasien) entwickelt, kommt es dann zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebs.

Viele individuelle Faktoren der betroffenen Frau (Art der HPV-Infektion, Immunitätslage, Risikofaktoren wie Rauchen oder häufig wechselnde Geschlechtspartner) können dabei das Risiko einer Krebsentstehung fördern. Bei den meisten Frauen bilden sich aber die Vorstufen wieder zurück, das Virus wird eliminiert, die Krebsgefahr ist gebannt. Es ist generell die wichtigste Aufgabe des Vorsorgeabstriches, Dysplasien oder krebsverdächtige Veränderungen des Muttermundes und des Gebärmutterhalses zu erkennen und auch bei Kontrollabstrichen zu entscheiden, wann operiert werden muss oder abgewartet werden kann.

Was ist ein PAP-Abstrich?

Der PAP-Abstrich wird weitläufig auch Krebsabstrich genannt. Der Name Krebsabstrich ist etwas irreführend, da diese Untersuchung nicht eine Krebserkrankung, sondern bereits deren Vorstufen erkennen soll. Bei der Durchführung des Krebsabstriches nimmt der behandelnde Arzt mittels einer Bürste oder eines speziell geformten kleinen Plastikbesens einzelne Zellen vom Muttermund und vom Gebärmutterhalskanal. Diese werden auf einem Objektträger ausgerollt und mittels eines speziellen Sprays fixiert. Danach werden diese Zellen im Labor nach einer bestimmten Färbemethode nach Papanicolaou (daher hat der Krebsabstrich auch den Namen PAP-Test erhalten) gefärbt. Ein PAP-Abstrich sollte routinegemäß einmal jährlich im Rahmen der gesetzlich Krebsfrüherkennungsuntersuchung vom der Frauenärztin / dem Frauenarzt durchgeführt werden.
Der PAP-Abstrich kann die Entstehung einer Veränderung am Muttermund (Dysplasie) natürlich nicht verhindern. Er dient dazu, eine Veränderung im Bereich des Muttermundes frühzeitig zu erkennen und eine weitere Abklärung zu veranlassen.

Was kann mit dem PAP-Test erkannt werden?

Mit dieser Methode können entzündliche Veränderungen der Zellen oder mögliche Vorstufen von Krebs genauso wie Krebszellen an sich erkannt werden, auch wenn noch keinerlei Beschwerden bestehen. Die Treffsicherheit beträgt über 90%. Das bedeutet aber auch, dass manchmal vorhandene Zellveränderungen nicht erkannt werden. Deshalb ist die regelmäßige jährliche Wiederholung so wichtig. Wir wissen, dass bei Frauen, bei denen über mehrere Jahre hinweg die Jahresfrüherkennungsabstriche unauffällige Ergebnisse ergeben haben, ein sehr niedriges Risiko für einen krankhaften PAP-Abstrich haben.

Welche Ergebnisse kann der PAP-Abstrich liefern?

Die Befunde werden nach der sog. Münchner Nomenklatur in Gruppen klassifiziert:

  • PAP I normales Zellbild.
  • PAP II normales Zellbild, entzündliche, regenerative oder degenerative Veränderungen (häufigstes Ergebnis des PAP-Abstrichs).
  • Pap II W (W für Wiederholung) das Zellbild ist durch Verunreinigung wie bei Entzündungen oder starker Blutbeimengung oder schlechte technischer Durchführung nicht sicher zu beurteilen und muß kontrolliert werden.
  • PAP III Zellbild kann nicht sicher beurteilt werden, manchmal auch Ausdruck von krankhaften Veränderungen der Gebärmutterhöhle. Ist in der Regel durch eine Ausschabung abklärungsbedürftig.
  • PAP IIID Zellen einer leichten bis mäßigen Dysplasie (CIN I – II): Kolposkopie und ev. Gewebsentnahme (=Biopsie) erforderlich.
  • PAP IV Zellen einer mäßigen bis schweren Dysplasie (CIN II – III): Kolposkopie und ev. Gewebsentnahme (=Biopsie) erforderlich, häufig folgt eine Konisation.
  • PAP IVa-p mit allergrößter Wahrscheinlichkeit liegt eine noch Krebsvorstufe vor.
  • PAP V vermutlich Zellen eines Gebärmutterhalskrebses (=Zervixkarzinom): Biopsie nach Kolposkopie und anschliessender Konisation erforderlich.
  • PAP 0 Abstrich nicht beurteilbar, Wiederholung erforderlich.

Was bedeutet Dysplasie?

Das Wort »plasie« bedeutet Wachstum. Dysplasie bedeutet ungeordnetes Wachstum. Es ist leichter den Begriff Dysplasie zu verstehen, wenn man vorerst den normalen Muttermund betrachtet. Der normale Muttermund besteht aus einer untersten Schicht mit runden jungen Zellen, die, je näher sie zur Oberfläche kommen, ausreifen und abflachen, also dünner werden. Bei der Dysplasie wird dieser organisierte Wachstumsprozess gestört. Bei einer milden Dysplasie (CIN I) sind nur einige Zellen der untersten Zelllage abnorm, während bei einer mittelgradigen und höhergradigen Dysplasie die abnormen Zellen größere Teile bzw. das gesamte Plattenepithel einnehmen. Der wichtigste Unterschied zwischen einer Dysplasie und einer Krebserkrankung ist, dass bei der Dysplasie die abnormen Zellen in der Oberflächenschicht bleiben und nicht in die Tiefe wachsen. Daher ist eine Dysplasie keine Krebserkrankung. Erst wenn die krankhaft veränderten Epithelzellen in die Tiefe wachsen und dabei eine spezielle Gewebsgrenze (Basalmembran) überschreiten. Erst dann liegt ein Krebs vor, da erst in dieser tiefen Gewebeschicht Blut- und Lymphgefäße vorhanden sind, in die die Krebsveränderung hineinwächst. Dadurch können sich Krebszellen über Blut- und Lymphgefäße in andere Organe des Körpers ausbreiten.

Folgende Begriffe gilt es noch zu klären:

CIN I = cervikale intraepitheliale Neoplasie Grad 1 = milde Dysplasie
CIN II = intracervikale intraepitheliale Neoplasie Grad 2 = mittelgradige Dysplasie
CIN III = intracervikale intraepitheliale Neoplasie Grad 3 = schwere Dysplasie
Carcinoma in situ (alter Begriff) entspricht einer CIN III, also eine direkte Krebsvorstufe, aber noch gutartig

Warum bekommt man eine Zervixdysplasie?

Es gibt eine Reihe von Riskofaktoren, welche mit einer Zervixdysplasie verbunden sind. Diese sind eine Infektion mit humanen Papillomaviren (vor allem HPV, 16, 18, 31, 45), was wir heute als bedingende Voraussetzung für die Gebärmutterhalskrebserkrankung sehen. Das HPVirus wird sexuell übertragen, wodurch Frauen mit wechselnden Geschlechtspartnern ein höheres Erkrankungsrisiko tragen. Immunsupressive Medikamente beeinträchtigen die Abwehrmechanismen des Körpers gegen das HPVirus und fördern das Erkrankungsrisiko. Raucherinnen haben ebenfalls ein deutlich erhöhtes Zervixkarzinomrisiko, denn die krebserregenden Bestandteile des Zigarettenrauchs sind auch im Sekret des Gebärmutterhalses nachweisbar und können dort ihre schädigende Wirkung entfalten.

Wie häufig ist Gebärmutterhalskrebs heute?

Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses treten häufiger als alle tatsächlichen Krebserkrankungen der Frau auf. Echte Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses sind heute ein seltenes Ereignis. Vorstufen des Krebses werden überwiegend bei Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren festgestellt. Diese Vorstufen können von selbst wieder verschwinden und sind gegebenenfalls schnell und einfach behandelbar. Ein Fortschreiten der Erkrankung kann damit praktisch immer verhindert werden. Seit der Einführung des regelmäßigen Abstrichs als Früherkennungsuntersuchung sind die Diagnosen von fortgeschrittenen Tumorstadien und die Sterblichkeit an Gebärmutterhalskrebs international stark zurückgegangen. In Deutschland erkranken von 100 000 Frauen 9 Frauen, die Hälfte davon im ersten Krebsstadium.

Vulva

Welche unterschiedliche Arten von Erkrankungen des äußeren Genitales (Vulva) gibt es?

Über viele Jahre wurden ganz unterschiedliche Begriffe für Erkrankungen der Haut der äusseren Geschlechtsorgane verwendet, um ein und dieselbe Erkrankung zu bezeichnen. Heute werden die atrophe Vulvadystrophie (Lichen sclerosus atrophicans), die hyperplastische Vulvadystrophie (Plattenepithelhyperplasie) und Dysplasien in Analogie zum Muttermund (vulvären intraepithelialen Neoplasien-VIN) und die Feigwarzen (Codylomata acuminata) unterschieden.

Was sind die häufigsten Symptome von gutartigen Vulvaerkrankungen?

Die häufigsten frühen Symptome sind Jucken und Brennen im Bereich des äußeren weiblichen Genitale.

Was ist Lichen sclerosus?

Lichen sclerosus ist einer der häufigsten Vulvaerkrankungen. Die Erkrankung kann praktisch in jedem Lebensalter beginnen, tritt aber am häufigsten bei Frauen nach den Wechseljahren auf. Die Haut im Bereich der Schamlippen wird dünner, weißlich und sehr empfindlich. Lichen sclerosus ist keine sexuell übertragbare Erkrankung.

Was sind die Symptome des Lichen sclerosus?

Symptome dieser Erkrankung sind Jucken, Brennen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie häufig kleine Verletzungen der Haut. Unbehandelt kann der Lichen sclerosus durch Schrumpfungsprozesse zum Verlust der kleinen Schamlippen und zu einer Verengung des Scheideneingangs führen.

Kann Lichen sclerosus behandelt werden?

Die Diagnose des Lichen sclerosus muss mittels einer Gewebsentnahme bestätigt werden. Die Behandlung wird zunächst mittels einer Corticosoncreme über mehrere Wochen durchgeführt. Nach Abklingen der Symptome ist eine Pflegebehandlung mittels einer medizinischen Fettcreme als Dauertherapie sinnvoll.

Was ist eine Plattenepithelhyperplasie?

Die Plattenepithelhyperplasie ist durch die Entwicklung von juckenden weißlichen Hautarealen, die deutlich dicker als die Umgebung imponieren, gekennzeichnet. Diese Erkrankung ist nicht mit Schrumpfungsprozessen der Haut oder der Schamlippen assoziiert.

Kann eine Plattenepithelhyperplasie behandelt werden?

Die Behandlung der Plattenepithelhyperplasie ist ähnlich wie des Lichen sclerosus. Es wird eine Corticosoncereme örtlich aufgetragen.

Was ist eine »vulväre intraepitheliale Neoplasie« (VIN)?

Wie im Bereich des äußeren Muttermundes können auch im Bereich der Vulva und Vagina intraepitheliale Neoplasien (=Dysplasien) entstehen. Diese werden als vulväre intraepitheliale Neoplasie (VIN) oder vaginale intraepitheliale Neoplasie (VAIN) bezeichnet. Das Erscheinungsbild einer VIN ist sehr uneinheitlich (weißliche, rötliche, bräunliche Flecken). Daher ist es wichtig, alle verdächtigen Veränderungen im Bereich des äußeren Genitale durch eine Gewebsentnahme (Biopsie) abzuklären, um einen Krebs auszuschliessen. Abstriche spielen bei der Diagnose von Veränderungen der Haut in diesem Bereich eine untergeordnete Rolle.
Es gibt zwei unterschiedliche Entstehungsarten der VIN. Eine VIN, bei Frauen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr ist meistens durch eine HPV-Infektion verursacht. Tritt eine VIN in höherem Lebensalter zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr auf, ist meist keine HPV-Infektion nachweisbar. Die genaue Ursache dieser Art von VIN ist nicht geklärt.

Wie werden VINs behandelt?

In Analogie zum Muttermund können HPV-assoziierte VINs auch von selbst abheilen. Je höhergradiger die Veränderung ist, umso seltener kommt es zu einer Spontanheilung. Sollte ein chirurgische Behandlung notwendig werden, so können niedriggradige VINs, d. h. VIN I und VIN II, mittels Laser vaporisiert (verdampft) werden. Eine VIN III wird in der Regel operativ chirurgisch entfernt, da es nicht auszuschließen ist, dass auf dem Boden einer VIN III eine Krebserkrankung entsteht.

Gibt es alternative Therapien für eine VIN?

Etablierte zugelassene medikamentöse Therapien gibt es derzeit nicht. Von der Wirkungsweise erscheint jedoch eine lokale Therapie mittels einer Creme, welche das Immunsystem anregt, viel versprechend zu sein.

Was sind Condylomata acuminata?

Condylomata acuminata (=Condylome, Feigwarzen) sind vergleichbar mit Warzen an Hand und Fuß und treten im Bereich der Schamlippen, der Scheide, am Muttermund und auch im Bereich des Anus auf. Sie werden ebenso durch eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV), besonders durch die Subtypen 6 und 11, verursacht. Die Inkubationszeit, das ist die Zeit zwischen Infektion und Auftreten der Erkrankung, kann zwischen drei Wochen und acht Monate betragen.

Sind Condylomata acuminata gefährlich?

Condylomata acuminata sind in den meisten Fällen nicht gefährlich. Es kann jedoch sein, dass in Condylomen auch niedriggradige dysplastische Erkrankungen entstehen, d. h. CIN I oder VIN I. Daher ist es sinnvoll, insbesondere bei größeren condylomtösen Veränderungen, zu biopsieren und feingeweblich zu untersuchen.

Wie werden Condylome behandelt?

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Behandlungsmethoden für Condylome. Diese beinhalten eine lokale Therapie mit Creme oder Lösung, die entweder von der Patientin selbst oder vom Arzt aufgetragen wird. Als chirurgische Therapie ist eine Laservaporisation (Verdampfung) aufgrund der fehlenden Narbenbildung am besten geeignet.

Können Condylome wieder auf­treten?

Condylome haben, wie auch andere Warzen, eine relativ hohe Rezidivrate (Rückfallrate). Das heißt, dass je nach Therapie, Ausprägung der Condylome und Art der HPViren, ein Wiederauftreten dieser Feigwarzen in bis zu 30% aller Fälle vorkommt.

Wie kann ich mich vor Condylomen schützen?

Condylome können durchaus als sexuell übertragbare Erkrankung verstanden werden, sind aber keine Geschlechtskrankheit. Der einzige mögliche Schutz vor einer Infektion mit HPV ist die Verwendung eines Kondoms. Kondome schützen leider nicht 100% gegen HPViren.

Die Untersuchung

Anamnese

Eine genaue persönliche Befragung (Anamnese) ist wichtig, um eine individualisierte Diagnosestellung und Therapie durchführen zu können.

Abstrichentnahme

PAP Test

Eine neuerliche Krebsabstrichentnahme (PAP-Test) ist notwendig, um einen Vergleich mit bereits durchgeführten Untersuchungen zu ermöglichen. Dieser wird sowohl im Bereich des äußeren Muttermundes (ektozervikal) als auch im Bereich des Gebärmutterhalskanals (endozervikal) durchgeführt. Zellmaterial wird mit einem speziellen kleinen Bürstchen vom Muttermund und aus dem Gebärmutterhals bzw. aus der Scheide entnommen. Anschließend wird das entnommene Material auf ein Glasplättchen (Objektträger) ausgestrichen. Nach der Fixierung des Zellausstrichs mit einem Alkoholgemisch wird es im Labor gefärbt. Hierfür kommt die Papanicolaou-Methode (PAP) zum Einsatz. Die anschließende Untersuchung unter dem Mikroskop klassifiziert den Abstrich in die Normalbefunde PAP I und PAP II sowie in die Befunde PAP III bis PAP V, die einer weiteren Abklärung bedürfen. Nach der Abstrichabnahme kommt es häufig zu einer schwachen Blutung. Diese Blutung verschwindet praktisch immer nach 24h und ist ohne Bedeutung.

HPV Test

Es besteht die Möglichkeit, mit Hilfe einer molekularbiologischen Methode (=HPV-in situ Hybridisierung) die Infektion mit humanen Papilloma (HP)-Viren nachzuweisen und die verschiedenen HPV-Typen zu differenzieren. Das Zellmaterial für diesen Test wird mit einem Watteträger wie bei einer Krebsvorsorgeuntersuchung entnommen. Wir unterscheiden zwei unterschiedliche Virusgruppen. Die eine Gruppe wird als »low-risk« HPV (Viren mit niedrigem Risiko für die Entstehung von Dysplasien und Krebs), die andere Gruppe als »high-risk«-HPV bezeichnet. Diese »high-risk« HPV-Gruppe ist häufiger mit der Entstehung von Dysplasien und bei fehlender Behandlung auch Krebs verbunden. Andererseits können die meisten Menschen nach einer Infektion das Virus durch ihr eigenes Abwehrsystem wieder aus dem Körper eliminieren. Dadurch können auch bereits bestehende Dysplasien aller Schweregrade wieder verschwinden. Durch die Kenntnis über eine bestehende oder fehlende high-risk HPV-Infektion kann man das Risiko einer möglichen Krankheitsheilung bzw. Krankheitsverschlechterung besser beurteilen. Die allermeisten HPV-Infektionen verschwinden ohne Medikamentenanwendung durch die Aktivität des Immunsystems. Hier die Daten von Hochrisiko-HPV-Infekten.

Kolposkopie

Unter Kolposkopie versteht man die Betrachtung des Gebärmutterhalses, der Scheide und der Vulva mit einer Lupe (Kolposkop) mit 7,5 bis 30-facher Vergrößerung. Das jeweils betrachtete Organ wird mit 3%iger Essigsäure betupft. Das kann gelegentlich ein leichtes Brennen auslösen, was schnell wieder verschwindet. Krankhafte Veränderungen lassen sich auf diese Weise sehr gut darstellen. Der Schweregrad einer Veränderung kann dann anhand verschiedener Kriterien (wie Oberflächenbeschaffenheit, Abgrenzbarkeit, Gefäßverläufe) beurteilt werden.

Durch die gute Darstellbarkeit krankhafter Gewebsbezirke kann eine gezielte Gewebsentnahme (Biopsie) im Rahmen der Kolposkopie erfolgen. Die Kolposkopie ist die beste Methode, um bei Frauen mit auffälligem Abstrichbefund und / oder positivem HPV-Test den Schweregrad von auffälligen Veränderungen einzustufen und mittels Gewebeprobe zu sichern. Danach kann das weitere individuelle Vorgehen klarer besprochen werden. Jeder krankhafte PAP-Abstrich sollte mittels Kolposkopie abgeklärt werden.

Biopsie

Kolposkopie-gesteuerte Biopsie: Wird im Rahmen der Kolposkopie ein verdächtiges Gewebsareal erkannt, sollte eine exakte diagnostische Abklärung mittels Biopsie (Gewebsentnahme) am Muttermund erfolgen. Die Gewebsentnahme erfolgt aus dem kolposkopisch auffälligsten Bereich des äußeren Muttermundes. Die Biopsie wird mit einer zarten, speziellen Zange entnommen. Das entnommene Gewebsstück ist ca. 2×2 mm groß. Die Biopsie an sich ist nur wenig schmerzhaft. Eine etwaig auftretende Blutung wird vom eigenen Gerinnungssystem innerhalb weniger Stunden gestillt. Manchmal wird eine Art Tupfer in die Scheide eingelegt, um Druck auf die kleine Wunde auszuüben. Nur äußerst selten kommt es zu stärkeren Blutungen, die noch seltener mittels Stromanwendung verklebt werden muß. Sie sollten nach der Biopsie über 2 – 3 Tage kein Vollbad nehmen und keinen Geschlechtsverkehr haben. Ansonsten sind keine Vorsichtsmaßnahmen notwendig.

Die Therapie

Je nachdem, was in der Gesamtbetrachtung aller erhobenen Befunde und Ihrer Anamnese diagnostiziert wurde, wird in Zusammenarbeit mit Ihrem Frauenarzt / Ihrer Frauenärztin ein Therapievorschlag erarbeitet. Einige grobe Anhaltspunkte für die weitere Therapie wollen wir Ihnen hier liefern.

CIN I:
Zuwartendes Vorgehen, nochmalige Biopsie in 3 – 6 Monaten

CIN II:
Abwiegen zwischen zuwartendem Vorgehen mit nochmaliger Biopsie in 3 – 6 Monaten oder Schlingenentfernung: tendenziell eher zuwarten

CIN III:
Abwiegen zwischen zuwartendem Vorgehen mit nochmaliger Biopsie in 3 Monaten oder Schlingenentfernung: tendenziell eher operieren

Condylomata acuminata:
Lokale Therapie mit Podophyllotoxin oder Imiquimod, oder chirurgische Therapie mittels Laservaporisation (Verdampfung).

Fragen zur Untersuchung

Was passiert bei der Erstuntersuchung?

Bei der Erstuntersuchung in unserer Ambulanz wird zunächst ein genauer Krankheitsverlauf erfragt. Danach werden bei Erkrankungen des äußeren Muttermundes neuerlich Abstriche durchgeführt, weiterhin eine Lupenbetrachtung (Kolposkopie) des Muttermundes und nur bei Bedarf eine kleine Gewebeentnahme (Biopsie) durchgeführt. Bei Erkrankungen des äußeren Genitales wird eine Lupenbetrachtung der Schamlippen (Vulvoskopie) und bei Bedarf ebenso eine kleine Gewebsentnahme durchgeführt.

Warum sollte eine Kolposkopie durchgeführt werden?

Eine Kolposkopie wird üblicherweise durchgeführt, um die Ursache für einen auffälligen Krebsabstrich (PAP-Abstrich) festzustellen. Weiterhin sollte eine Kolposkopie auch bei klinisch auffälligen Befunden im Bereich des Gebärmutterhalses, des äußeren Muttermundes (Portio), der Scheide (Vagina) oder der Vulva (äußeres weibliches Genitale) durchgeführt werden.

Sind diese Untersuchungen schmerzhaft?

Die Kolposkopie, die Vulvoskopie bzw. die Abstrichentnahme sind nicht schmerzhaft. Die Zervixbiopsie kann etwas schmerzhaft sein. Eine Biopsie im Bereich des äußeren Genitales wird erst nach örtlicher Betäubung durchgeführt.

Sind diese Untersuchungen mit Risiken verbunden?

Die Kolposkopie und die Abstrichentnahme sind risikolos. Im Rahmen einer Biopsie kann es sehr selten zu Nachblutungen und / oder Entzündungen kommen. Diese Komplikationsrate ist jedoch sehr gering und liegt weit unter 1%.

Beeinflussen diese diagnostischen Untersuchungen nachfolgende Schwangerschaften?

Nein! Bei einer Zervixbiopsie wird nur minimal Gewebe im Bereich (ca. 2 mm groß) des äußeren Muttermundes entfernt. Dies beeinflusst nachfolgende Schwangerschaften mit Sicherheit nicht. Biopsien können auch während der Schwangerschaft gefahrlos durchgeführt werden.
Sollten Sie zum Untersuchungszeitpunkt bereits schwanger sein, teilen Sie uns dies bitte unbedingt vorher mit.

Was ist zu tun, wenn ich zum geplanten Untersuchungszeitpunkt die Regelblutung erwarte?

Falls Sie genau zum geplanten Untersuchungszeitpunkt die Menstruation erwarten, rufen Sie uns bitte an. Wir würden dann die geplante Untersuchung verschieben, da die kolposkopische Beurteilbarkeit der Zervix bzw. die Aussagekraft der Zytologie während der Menstruationsblutung eingeschränkt sein können.

Wie ist eine Blutung nach einer Kolposkopie bzw. Biopsie zu beurteilen?

Nach einer durchgeführten Biopsie kann es einige Tage zu einem etwas rötlichen bzw. bräunlichen Ausfluss kommen. Dies ist völlig normal. Sollte die Blutung gleich stark bzw. stärker als eine normale Menstruationsblutung sein, setzen Sie sich bitte umgehend mit uns in Verbindung.

Wie geht es nach der Untersuchung / Operation weiter?

Sie sollten die ersten (5 – 7) Tage Vollbäder, Schwimmen, Tamponverwendung sowie Geschlechtsverkehr vermeiden.

Was passiert nach der Untersuchung?

Nach einer folgenden Operation am Gebärmutterhals entscheidet die erste Kontrolluntersuchung des Pap-Abstriches sowie der HPV-Diagnostik nach 3-6 Monaten, wie es weiter geht. Erst wenn diese Untersuchungen normale Befunde erbracht haben, ist das Thema Dysplasie und Therapie für Sie abgeschlossen. In 5-10% sind weiterhin Auffälligkeiten zu erwarten, die dann je nach Situation erneut behandelt werden müssen.

Sie sollten für 3 Monate konsequent Kondome anwenden. Wir wissen, dass dadurch eine erneute HPV-Infektion seltener ist. Es gibt wissenschaftliche Hinweise, dass nach der Behandlung einer cervikalen Dysplasie eine Impfung gegen einige Stämme der HPViren (Immunisierung) das Risiko des Wiederauftretens der Erkrankung senken kann. Die Übernahme der Kosten für diese Impfung muss bei Ihrer Krankenkasse individuell beantragt werden. Sprechen Sie mit Ihrer Frauenärztin / Ihrem Frauenarzt darüber und kontaktieren Sie danach eine Sachbearbeiterin Ihrer Krankenkasse.

Fachbegriffe

Abstrich

Eine Abstrichentnahme von Untersuchungsmaterial von Haut- und Schleimhautoberflächen dient meist zur infektiologischen oder zytologischen Untersuchung (Zytodiagnostik). Beim zytologischen Abstrich (Krebsabstrich, auch als PAP bezeichnet, nach Georg Papanicolaou, dem Entdecker der Methode) werden von der Gebärmutterhalsoberfläche, aus dem Gebärmutterhalskanal und von der Scheide Zellen entnommen (»abgestrichen«) und zur weiteren Untersuchung ins zytologische Labor geschickt. Der PAP-Abstrich hat zum Ziel, rechtzeitig Zellveränderungen zu identifizieren um bereits Vorstufen eines Gebärmutterhalskrebses zu erfassen. Da es sich dabei um die Untersuchung von einzelnen, aus dem Gewebsverband gelösten Zellen handelt, kann keine Aussage bezüglich des tatsächlichen Vorliegens einer bösartigen Erkrankung getroffen werden. Zur weiteren Abklärung eines auffälligen PAP-Abstrichs wird deshalb eine Lupenuntersuchung des Gebärmutterhalses bzw. des äußeren Muttermundes (Kolposkopie) mit gezielter Biopsieentnahme empfohlen.

Analgesie

bedeutet Schmerzausschaltung bzw. Schmerzlinderung und kann auf vielfache Weise herbeigeführt werden. So werden z. B. Sprays für eine lokale Schmerzausschaltung (Lokalanästhesie) verwendet. Im Bereich des äußeren weiblichen Genitale kann mittels einer Injektion ein kleines Hautgebiet schmerzfrei gemacht werden.

Anamnese

Krankengeschichte: Art, Beginn und Verlauf der aktuellen bzw. früheren Erkrankungen, die im ärztlichen Gespräch mit dem Patienten erfragt werden.

Benigne

Gutartig, im Gegensatz zu maligne (=bösartig)

Biopsie

Diagnostische Entnahme von Gewebe durch Punktion (Feinnadelbiopsie) oder Probeexzision. Diese Gewebeprobe wird histologisch (feingeweblich) oder zytologisch auf ihre Beschaffenheit untersucht. Damit können gutartige oder bösartige Veränderungen festgestellt werden

Cavum uteri

Gebärmutterhöhle

CIN-cervikale intraepitheliale Neoplasie

»Krebs im Vorstadium«. Zellveränderungen mit allen Merkmalen einer bösartigen Erkrankung, die jedoch ausschließlich auf die Oberfläche des Organs (Epithel) beschränkt sind. Da die unter der Oberfläche liegende Basalmembran noch nicht durchbrochen ist, werden die Zellen nicht über Lymphbahnen und Blutgefäße in andere Körperbereiche abtransportiert (Metastasierung). Dieser Zustand kann z. B. als Vorstadium des Gebärmutterhalskrebses durch Jahre bestehen bleiben. Es gibt 3 Grade von CIN, Grad 1 bis Grad 3, wobei Grad 1 die mildeste Vorstufe eines Gebärmutterhalskrebses, Grad 3 die am »weitest fortgeschrittene Vorstufe« eines Gebärmutterhalskrebses ist.
CIN I – leichteste Form der Zellveränderungen, die sich meist von selbst zurückbildet
CIN II – mittlere Form der Zellveränderungen, die Rückbildungstendenz beträgt ca. 40 – 50%
CIN III – am weitest fortgeschrittene Vorstufe; die Rückbildungstendenz bei der CIN III ist wesentlich geringer und beträgt ungefähr 30%, meist wird eine CIN III mittels einer Schlingenresektion chirurgisch entfernt.

Eine CIN wird meist durch Infektion mit dem humanen Papilloma-Virus (HPV) verursacht. Ein Krebsabstrich kann den Verdacht auf Vorliegen einer CIN ergeben. Die endgültige Diagnose erfolgt auf histologischer Untersuchung einer Gewebsprobe.

Condylomata acuminata (spitze Kondylome)

Feigwarzen; Warzen im Genitalbereich, die in unterschiedlichen Größen auftreten können. Besonders große Tumoren werden als Buschke-Löwenstein-Tumore bezeichnet. Als Ursache ist besonders die Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV) anzuführen. Von den mehr als 80 HPV-Typen, die den Genitaltrakt befallen können, lösen vor allem die Typen 6 und 11 Feigwarzen aus. Meist wird das Virus sexuell übertragen. Die Therapie der Wahl ist die chirurgische Entfernung der Warzen, vornehmlich mit dem Laser. Bei kleinen Konylomen kann auch eine lokale Behandlung mit äußerlich aufzutragenden Salben erfolgreich sein. In der Schwangerschaft sollen Kondylome einige Wochen vor dem errechneten Geburtstermin operativ entfernt werden. Beim Vorliegen von Kondylomen zum Zeitpunkt der Geburt besteht lediglich ein gering erhöhtes Risiko für das Kind, Warzen im Bereich des Kehlkopfes zu entwickeln. Ein Kaiserschnitt ist nur bei sehr großen Kondylomen zu empfehlen.

Dysplasie

Zellveränderungen im Epithel, die unterschiedlich schwer sein können und in ein Krebswachstum übergehen können (siehe CIN).

Ektozervikal

Am äußeren Muttermund

Endocervikal

Im Bereich des Gebärmutterhalskanals, im Gegensatz zu ektozervikal (außen an der Portio)

Endometrium

Gebärmutterschleimhaut: Fachbezeichnung für die Schleimhaut im Inneren der Gebärmutter. Das Endometrium besteht aus Drüsen und Bindegewebe. Man unterscheidet eine unmittelbare der Gebärmuttermuskulatur anliegende Regenerationsschicht, sog. Zona basalis, und eine während der geschlechtsreifen Phase zyklischen Veränderungen unterworfene oberflächliche Schicht, sog, Zona functionalis. Diese oberflächliche Schicht wird bei der Menstruation abgestoßen, die Regeneration erfolgt aus der Basalschicht.

Histologie

Lehre vom Feinbau körpereigener Gewebe (Organe). Mikroskopische Untersuchung eines sehr dünnen (wenige 1/1000 mm), angefärbten Gewebeschnittes erlaubt die Beurteilung, ob ein Gewebe krankhaft verändert ist, ob ein gut- oder bösartiger Tumor vorliegt, bei Metastasen evtl. auch Hinweise auf den Ort des Primärtumors. Entscheidend für genaue Diagnose einer Tumorerkrankung.

HPV (humanes Papillomavirus)

Das humane Papillomavirus (HPV) ist ein kleines DNA-Virus von dem mehr als 100 humanpathogene Subtypen bekannt sind. Es ist lokalisationsspezifisch, d. h. es führt nur im Bereich bestimmter Körperregionen zu den charakteristischen Virusveränderungen. Die Durchseuchung der Bevölkerung ist sehr hoch, ungefähr 80 – 90% aller Menschen haben zumindest einmal während ihres Lebens eine HPV-Infektion durchgemacht. Die Altersgruppe mit der höchsten »Durchseuchung« liegt zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr. Der Nachweis von HPV ist relativ einfach und bereits gut standardisiert. Allerdings werden nicht die verschiedenen Virustypen einzeln nachgewiesen, sondern ganz global die verschiedenen HPV-Risikogruppen; d. h. am Befund ist vermerkt, dass eine HPV-Infektion mit einer Niedrigrisikogruppe (low-risk-HPV) bzw. mit einer Hochrisikogruppe (high risk-HPV) vorliegt. Die Stämme 6 und 11 sind vor allem mit der Entstehung von Kondylomen assoziiert. Etwa 20 HPV-Stämme (insbesondere 16 und 18) sind mit cervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN) und Gebärmutterhalskrebs assoziiert.

HPV-Infektionen

Sexuell übertragbare Infektionen mit HPV. HPV-Infektionen zählen zwar nicht zu den klassischen Geschlechtskrankheiten im engeren Sinn, sie werden aber vor allem bei Geschlechtsverkehr übertragen. Man nimmt an, dass das Virus durch winzige Hautrisse, die beim Geschlechtsverkehr aber auch z. B. durch unsachgemäßen Einsatz von Tampons entstehen können, in den Körper gelangt. Das Virus kann Jahre im Körper bleiben ohne sich bemerkbar zu machen. Vermutlich ist fast jeder zweite Erwachsene in Österreich davon betroffen. In den meisten Fällen verläuft die Infektion symptomlos, weil das Immunsystem des Körpers selbst damit fertig wird. Manchmal zeigen sich Warzen in der Genitalregion (Kondylome). Bei 75% aller Infizierten dauert es viele Monate oft auch Jahre bis sich Warzen entwickeln.
Wird eine HPV-Infektion diagnostiziert, kann man sich daher zu jedem beliebigen Zeitpunkt des aktiven Liebeslebens damit angesteckt haben. Einige Virusstämme können allerdings auch zu bösartigen Zellveränderungen führen. Allerdings bedeutet eine HPV-Infektion nicht, dass es tatsächlich zu einer Krankheitsentstehung kommt. In den meisten Fällen (vor allem bei jüngeren Frauen) wird das körpereigene Immunsystem mit der Infektion fertig, d. h. das HPV wird eliminiert (HPV-Clearance).

Karzinom

Krebs, bösartiger Tumor

Kolposkopie

Lupenbetrachtung (10 – 30fache Vergrößerung) von Scheide und Gebärmutterhals mit einem sog. Kolposkop. Es können auffällige Areale identifiziert werden und somit gezielt Gewebsproben unter kolposkopischer Sicht entnommen werden.

Konisation

Ausschneiden eines Gewebskegels des Gebärmutterhalses zur Therapie einer hochgradigen CIN. Diese Operation kann sowohl mittels eines Skalpells, eines Lasers oder in der heutigen Zeit mit einer elektrischen Schlinge durchgeführt werden.
Auf www.konisation.at finden Sie darüber weitere Informationen.

Krebs

Bezeichnung für eine Vielzahl von bösartigen Erkrankungen (insgesamt ca. 170), die ein unkontrolliertes, invasives Wachstum von Körperzellen zur Folge haben, welche zur Tumorbildung und Metastasierung führt.

Laser

Lichtverstärkung durch stimulierte Emission; gebündeltes Licht.

Leukoplakie

Verhornungsstörungen der Hautoberfläche; häufig im Bereich des äußeren Genitale (Vulva) oder am äußeren Muttermund (Portio). Es besteht das Risiko einer malignen Entartung zum Plattenepithelkarzinom. Regelmäßige Kontrollen bzw. auch eine operative Entfernung sind in vielen Fällen angezeigt.

Maligne

bösartig

Muttermund (innerer und äußerer)

Bezeichnung für die beiden Mündungen des Gebärmutterhalskanals (Zervikalkanal).

  • Äußerer Muttermund: Mündung des Gebärmutterhalskanals in die Scheide,
  • Innerer Muttermund: im Bereich des Übergangs vom Gebärmutterhals zum Gebärmutterkörper
PAP-Abstrich (Papanicolaou-Abstrich)

übliche Bezeichnung für den vaginalzytologischen Abstrich (Krebsabstrich). Die Anatom George Papanicolaou beschrieb 1942 erstmals die Möglichkeit, durch Zellabstrich gewonnene und mit der von ihm angegebenen Färbemethode eingefärbte Zellen auf ihre Bösartigkeit hin zu beurteilen. Der Krebsabstrich wird zumeist von der Oberfläche des Gebärmutterhalses, aus dem Gebärmutterhalskanal und dem hinteren Scheidengewölbe gewonnen, fixiert, und nach Färbung einer mikroskopischen Zellbeurteilung (Zytodiagnostik) zugeführt.

Plattenepithelkarzinom

Bösartiger Tumor, der von der Oberfläche eines mit Plattenepithel überkleideten Organs ausgeht. Dieser entwickelt sich häufig in Vorstufen, so z. B. im Bereich des Gebärmutterhalses aber auch im Bereich des äußeren Genitale. Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses können oft mittels PAP-Abstrich identifiziert werden.

Portio vaginalis uteri

Abgekürzt: Portio. Teil der Gebärmutter, der in die Scheide hineinreicht

Pruritus vulvae

Fachbezeichnung für Juckreiz im Bereich des äußeren weiblichen Genitales, z. B. bei Östrogenmangel in den Wechseljahren aber auch bei Entzündungen, Pilzinfektionen, Herpes genitalis oder bei Diabetes mellitus etc.

Uterus

Gebärmutter: Birnenförmiges, muskelstarkes inneres Geschlechtsorgan der Frau, welches etwa in der Mitte des kleinen Beckens zwischen Harnblase und Mastdarm liegt. Die Gebärmutter besteht aus dem Gebärmutterkörper, der die Gebärmutterhöhle bildet und den Gebärmutterhals. Die Gebärmutterhöhle (Cavum uteri) ist etwa 4 cm lang und in beiderseits auf den sog. Tubenwinkel in die Mündung der Eileiter auf. Nach unten geht sie über den inneren Muttermund in den Gebärmutterhalskanal über. Der Gebärmutterhalskanal selbst ist etwa 3 – 4 cm lang und mündet mit dem äußeren Muttermund (Portio) in die Scheide. Der Gebärmutterhals ragt mit seinem unteren Teil in die Scheide (sog. Portio vaginalis uteri) und ist von einer mehrschichtigen Zellschicht bedeckt. Diese Zellen werden mittels des Krebsabstrichs (PAP-Abstrich) abgestrichen und mikroskopisch untersucht.

Vagina

Scheide. Die Vagina verbindet als schlauchförmiges Organ die äußeren Geschlechtsorgane mit dem Gebärmutterhals. Sie ist etwa 10 cm lang, dehnbar und besteht aus Muskeln und Bindegewebsanteilen. Vordere und hintere Scheidenwand liegen eng aneinander; bei sexu­eller Erregung verlängert sich die Vagina um 3 – 4 cm und entfaltet sich.

VIN

vulväre intraepitheliale Neoplasie. Vorstadium eines Vulvakarzinoms

Vulva

äußere Geschlechtsorgane der Frau

Vulvoskopie

Lupenbetrachtung (10 – 30 fache Vergrößerung) des äußeren weiblichen Genitales mit einem speziellen Gerät (Koloposkop). Auffällige Areale können identifiziert und gezielt Gewebsproben entnommen werden.

Zervix uteri

Die Zervix ist der unterste Anteil der Gebärmutter. Die äußere Oberfläche der Zervix und der Vagina (=Scheide) sind von einem sog. Plattenepithel überkleidet. Der Zervikalkanal ist mit Zylinderepithel ausgekleidet. An der Grenze zwischen Platten- und Zylinderepithel ist die Stelle, an der am häufigsten krankhafte Veränderungen der Zervix entstehen.

Zervixkarzinom

Gebärmutterhalskrebs: In den meisten Fällen dauert es viele Jahre, bis sich aus einer Vorstufe (CIN) des Gebärmutterhalses Krebs entwickelt. Ist tatsächlich bereits ein Krebs vorhanden, so breitet sich dieser vor allem auf das umliegende Gewebe aus. Weiter kann es zur Verschleppung der Zellen entlang der Lymphbahnen des Beckens in die Beckenlymphknoten kommen. Der Gebärmutterhalskrebs wird fast zu 100 % durch eine Infektion mit HPV verursacht. Im Frühstadium des Gebärmutterhalskrebses treten keinerlei Symptome auf. Bei weiter fortgeschrittenen Erkrankungen kommt es zu Zwischenblutungen, zu typischen fleischwasserfarbenen Ausfluss und zu Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr.